Rollout Wirtschaftsförderung 4.0 in Witzenhausen

Im Anschlussvorhaben "Rollout Wirtschaftsförderung 4.0" wird das Konzept nach der ersten Praxisphase 2018/2019 in Osnabrück über zwei weitere Jahre in den drei Städten Witten, Wuppertal und Witzenhausen erprobt. Inzwischen wurde in allen drei Städten ein/-e Wirtschaftsförderung 4.0-Manager/-in eingestellt.

 

Heute stellen wir Christoph Schösser in Witzenhausen vor:

Christoph Schösser im Dialog auf dem 1. Zukunftsforum Witzenhausen 2030 (Foto: Stefan Rötzl)
Christoph Schösser im Dialog auf dem 1. Zukunftsforum Witzenhausen 2030 (Foto: Stefan Rötzl)

Christoph Schösser hat seine Stelle am 1. April angetreten und sich direkt um Vernetzung und Integration der Themen innerhalb des Verwaltungsumfeldes bemüht: „Ich bin ganz klar der Meinung, dass nachhaltige Stadtentwicklung nur integriert funktionieren kann. Deswegen ist es wichtig, dass Wirtschaftsförderung und Stadtplanung Hand in Hand arbeiten.“ Einen ersten Erfolg konnte er mit der Aufnahme in die Projektleitung für das „Strukturkonzept Altstadt“ verbuchen. Im Sinne der Wirtschaftsförderung 4.0 sorgt er nun dafür, dass die Aktivierung und Wiederbelebung der Altstadt nicht nur über reine Konsumangebote gesteuert wird.

 

Mit Vernetzung kennt sich der 34-jährige, der im Master „Nachhaltiges Wirtschaften“ an der Universität Kassel studiert hat, aus. Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre als Klimaschutzmanager in Essen, bevor er bereits 2018 nach Witzenhausen kam, wo er zunächst als Koordinator für Kommunale Entwicklungspolitik eine lokale Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet hat. Die neue Stelle ermöglicht es ihm, viele der dort entwickelten Ansätze wieder aufzugreifen und die Umsetzung voranzutreiben.

 

Besonders alternative Wirtschaftsformen liegen Christoph Schösser am Herzen. Um den Status quo und konkrete Förderbedarfe, zum Beispiel bei Unternehmungen der Solidarischen Ökonomie, zu identifizieren, ist eine organisationsübergreifende dreistufige Workshopreihe geplant. In Zusammenarbeit mit der Universität plant er außerdem, Akzente im Bereich Gründungen zu setzen. Ein Ziel ist es, zukünftig mehr Ausgründungen aus dem Studierendenumfeld am Standort Witzenhausen zu halten. Im Rahmen weiterer Workshops sollen dabei auch die Themen Geschäftsübernahme und Geschäftsmodelltransformation berücksichtigt werden.

 

Sichtbarkeit für alle Themen soll durch Ausbau und Weiterentwicklung des lokalen Onlineshops geschaffen werden. Unter dem Motto #witzenhausenhältzusammen dient der Shop aktuell überwiegend als Plattform für lokalen Handel und regionale Produkte.

 

Eine langfristige Vision ist der Aufbau eines zentralen Ortes, an dem sämtliche Aktivitäten der Wf 4.0 gebündelt werden. Dafür gibt es sogar schon einen Arbeitstitel: „LOKALWerk“ könnte der Ort heißen und er soll Co-Working-Space, Fab-Lab, sozialer Interaktionsraum und Freiraum in einem sein.

 

Den Weg für die Wirtschaftsförderung 4.0 in Witzenhausen ebnete Bürgermeister Daniel Herz, der sich im Stadtparlament persönlich für die Einrichtung der Stelle einsetzte. Ihm ist es wichtig zu zeigen, dass die gesellschaftlichen Innovationen, die im Fokus des Konzeptes stehen, nicht zwingend von großen Schwarmstädten ausgehen müssen, sondern in ländlichen Regionen sogar von besonderer Bedeutung seien: „Als kleine und ‚grüne‘ Universitätsstadt mit dem Fachbereich ‚Ökologische Agrarwissenschaften‘ der Universität Kassel bietet Witzenhausen seit langem einen Nährboden für derartige Aktivitäten, die sich u. a. als Start-ups in unserem ‚green valley‘ bemerkbar machen. In diesem Kontext würden wir gerne eine Vorreiterrolle einnehmen. Die neue Wirtschaftsförderungs-Stelle ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg.“

 

Weitere Informationen: www.witzenhausen2030.de